Also, aufgepasst, Leute – Hobo 2 ist genau das, was man bekommt, wenn man ein Beat-em-up mit einer ordentlichen Portion chaotischem und richtig derbem Humor mixt. Das Spiel schmeißt euch mitten rein ins zottelige Leben unseres Lieblings-Herumtreibers, dem titelgebenden Obdachlosen Hobo, der nach seinem Gefängnisausflug natürlich mal wieder richtig Alarm machen will. Das heißt: Prügelorgien en masse, fiese Gegnerwellen und jede Menge abgefahrene Moves, die so bizarr sind, dass ich manchmal dachte, ich hätte doch ein bisschen zu viel vom Gamer-Gott getrunken (oder war das der Energy-Drink? Ich weiß es nicht mehr).
Die Story setzt direkt am Ende vom ersten Teil an – Hobo sitzt im Knast, aber hey, das ist ihm nicht genug! Also haut er ab und zieht wie immer seinen ganz eigenen Feldzug durch die Straßen. Dein Job? Klar, du steuerst den chaotischen Vagabunden durchs Level, haust Bullen, Wärtern und anderen Unglücksraben eins über und sorgst dafür, dass keine Einheit ihn kriegen kann. Ehrlich gesagt, ich spürte jedes Mal diesen kleinen Nervenkitzel, wenn eine neue Gegnerwelle kommt und ich dachte: Oh Shit, jetzt oder nie!. Das ist so ein bisschen wie die gute alte Straßenprügelei in Streets of Rage, nur – sagen wir mal – mit weniger Coolness und mehr unappetitlichen Angriffen (Hobo hat da echt ’ne Spezialabteilung für absurde Körperattacken).
Sprich: Die Steuerung ist supereasy – Pfeiltasten zum Herumlaufen, A für ’nen sauberen Punch, S für Kicks. Aber der Clou liegt in den spezial Moves, die sich durch ein paar lustige Tastenkombos entfesseln lassen. Und ja, die sind so ekelhaft und gleichzeitig schräg komisch, dass ich mir wiederholt die Hände vor’s Gesicht halten musste (nicht, weil das Gameplay schlecht ist, sondern naja, weil’s einfach weird ist). Anfangs dachte ich, wtf, das wird schnell öde, aber tatsächlich hat das System richtig Spaß gemacht – die Vielfalt der Attacken macht definitiv Laune und sorgt dafür, dass man nicht einfach stumpf drauflosprügelt, sondern auch ein bisschen Taktik reinbringen muss.
Generell ist Hobo 2 ein echter Geheimtipp für alle, die Bock auf crazigen Klamauk mit Fäusten haben und sich nicht vor ein paar grenzwertigen Gags scheuen. Die pixelige Brutalität und das absurde Szenario erinnern mich manchmal an die abgefahrenen Momente aus God of War (nur eben deutlich dreckiger – fast wie ’ne verzogene kleine Schwester, die auf dem Schulhof ihre eigenen Regeln macht). Klar, es ist nicht jedermanns Geschmack, und manche Momente sind wirklich nichts für zimperliche Gemüter, aber genau das gibt dem Spiel diesen besonderen Charme.
Wenn ihr also mal Bock auf ein Beat-em-up habt, das nicht so ganz normal sein will und euch mit fiesen Gegnern und kuriosen Moves herausfordert, dann lasst den Hobo mal raus – ihr werdet es nicht bereuen. Oder vielleicht doch? Naja, probiert’s einfach aus, ich glaube, das war’s erst mal von mir…