Also, wenn du schon immer mal wissen wolltest, wie es sich anfühlt, mit einem halbverhungerten Landstreicher die Hölle unsicher zu machen, dann ist Hobo 6 genau dein Ding. Das Online-Browser-Beat'em-Up von SeethingSwarm ist nicht gerade feinfühlig, eher so ein wüstes Sammelsurium aus grobem Humor, dämlichen Moves und ordentlich Action. Ehrlich gesagt, der Name sagt schon alles: Du prügelst dich durch Horden von Dämonen, spuckst, röchelst und kotzt herum, als gäb’s kein Morgen – und das alles mit dem einen Ziel: den Allergrößten unterm Höllendach, Satan höchstpersönlich, plattzumachen.
Die Story? Ganz kurz: Unser Lieblings-Hobo steigt himmelwärts (keine Ahnung, wie der das geschafft hat) und macht prompt mal den Engelorden nervös – die schicken ihn dann natürlich straight runter in die Unterwelt. Von da an geht die wilde Keilerei los. Ich sag’s dir, ich spürte schon nach den ersten Minuten diesen Okay, ich hab’s mit Sachen zu tun, die normal einfach keinen Sinn ergeben-Vibe. Aber irgendwie macht’s gerade das so verdammt unterhaltsam, vor allem, wenn du zwischendurch mit Kumpels online loslegst und zusammen die Pixelhölle zerlegst.
Die Steuerung ist mega simpel, also kein Grund zur Panik, auch wenn du sonst eher der Controller-Flüsterer bist. Pfeiltasten für die Bewegung, A haut die Punchlines raus, S tritt dir ordentlich in den Allerwertesten – oder eher in den Gegner. Kombos? Klar, die lernst du, wenn du weiterkommst, inklusive ekeliger Signature-Moves wie Spucken, Rülpsen und ja, sogar Erbrechen (kein Spoiler, das ist echt ein Move). Anfangs dachte ich, das ist alles nur albern, aber die kleinen knackigen Bossfights fordern dich dann doch ganz schön – im Gegensatz zu manch anderen Browsergames, die eher wie Zuckerwatte sind.
Grafisch ist das Ganze so überdreht-klamaukig, als hätte man Gary Larson und Beavis & Butt-Head in eine Pixel-Folterkammer gesteckt. Die Soundeffekte tun dann ihr Übriges, mit quietschigen Rülpsern und komischen Splittern – echt zum Schreien, wenn nicht gerade vor Lachen, dann vor Frust, weil dich ein Dämon wiederholt zu Brei klopft.
Alles in allem: Hobo 6 ist definitiv nix für sensitive Seelen oder Leute, die auf tiefgründige Geschichten stehen. Aber wenn du Bock auf ein Spiel hast, das in Sachen Absurdität locker mit der krassesten Twitch-Stream-Kreatur mithalten kann – und dabei noch Spaß macht, dann ran da! Ich hab’s mit nem Kumpel gezockt, und ehrlich gesagt, unser Lachmuskeln haben mehr Schaden genommen als unser Hobo in den Kämpfen. Generell: Wer auf klassische Beat'em-Ups steht, aber Bock auf abgefahrene Groteske hat, der findet hier ne ziemlich coole Perle – auch wenn das Gameplay nicht ganz so tief ist wie bei Streets of Rage oder so.
Na, Bock auf ’ne Runde Rülpsen und Draufhauen in der Hölle? Hobo wartet schon... und das bringt mich jetzt spontan auf ’ne wichtige Frage: Wer denkt sich eigentlich diesen Mist aus? Aber hey, genau deshalb lieben wir’s ja, oder?